Die Alliance SwissPass, die Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs, arbeitet an einem neuen, einfacheren Preissystem für den öffentlichen Verkehr in der Schweiz. Über 3000 öV-Kundinnen und -Kunden testeten und bewerteten in einem mehrmonatigen Feldtest das neue System in der Praxis. Basierend auf den positiven Rückmeldungen hat die öV-Branche beschlossen, den bestehenden System-Prototyp im Rahmen einer Reifephase weiterzuentwickeln, offene Fragen im Detail zu klären und mögliche Risiken zu bewerten. Damit legt die öV-Branche die Basis für die einfache und selbstverständliche Nutzung des öffentlichen Verkehrs der Zukunft. Voraussichtlich Ende 2025 entscheidet die öV-Branche, ob und wann das neue Preissystem eingeführt wird.
Der öffentliche Verkehr (öV) der Schweiz verfügt heute über ein Preissystem, das dank seiner Durchgängigkeit («eine Reise, ein Ticket») den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden entspricht. Über die Jahre ist das System ständig gewachsen und stösst jetzt wegen seiner Komplexität und bezüglich der Zukunftsfähigkeit an seine Grenzen. Die öV-Branche hat den Handlungsbedarf erkannt: Die Nutzung des Schweizer öV muss in Zukunft einfacher werden. Nur so lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten öV-Systems steigern und damit die nachhaltige Bewältigung des zukünftigen Mobilitätswachstums gewährleisten.
Seit Mitte Mai 2024 testen und bewerten über 3000 Kundinnen und Kunden im Rahmen des Projekts myRIDE ein neues Preissystem. Dabei werden nicht (wie heute) festgelegte Tarife und Zonen berechnet, sondern jeweils die tatsächlich zurückgelegten Distanzen. Im Feldtest wird zusätzlich der Ansatz erprobt, wonach jemand, der regelmässig reist, zunehmend günstiger fährt. Im Test müssen sich Nutzerinnen und Nutzer nicht im Vorfeld auf einen bestimmten Abonnements-Typ festlegen, sondern können vom ersten Moment an einfach losfahren und haben automatisch den richtigen Fahrausweis. Zusätzlich haben die Reisenden immer die vollständige Kostentransparenz – das neue System informiert vor und nach der Reise über die Kosten für die gewählte bzw. gefahrene Strecke.
Während der gesamten Feldtest-Phase sind Nutzerinnen und Nutzer zu ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Zufriedenheit befragt worden. Die Ergebnisse sind positiv: Die Testerinnen und Tester schätzen, dass sie frühzeitig und direkt an der Systementwicklung beteiligt sind. Die Umfragen ergaben insgesamt ein positives Stimmungsbild und die Empfehlungsraten für das neue System sind erfreulich hoch.
Trotz der positiven Erfahrungen im Feldtest sind noch nicht alle offenen Fragen geklärt und mögliche Risiken noch nicht abschliessend bewertet. Vor diesem Hintergrund hat der Strategierat als Entscheidungsgremium der Alliance SwissPass beschlossen, das Projekt weiterzuführen und den aktuellen System-Prototyp mit Blick auf eine mögliche Lancierung weiterzuentwickeln. Die Branche des öffentlichen Verkehrs nimmt sich für den nächsten Entwicklungsschritt bewusst genügend Zeit. Ziel ist es, Kundenbedürfnisse, allfällige technische Risiken und mögliche finanzielle Auswirkungen sorgfältig zu klären. Während der Reifephase stehen die Projektverantwortlichen der Alliance SwissPass in engem Kontakt mit sämtlichen Anspruchsgruppen und Interessenverbänden und informieren laufend über den Projektfortschritt. Mit dieser Initiative arbeitet der öV Schweiz an einem Gemeinschaftsprojekt, das die zukünftige «öV-Selbstverständlichkeit» zum Ziel hat. Voraussichtlich Ende 2025 entscheidet die öV-Branche, ob und wann das neue Preissystem eingeführt wird.
Alliance SwissPass, Kommunikation, kommunikation@allianceswisspass.ch
Fritz Sterchi, 079 209 08 30