Der StAD hat an seiner Sitzung vom 26. November 2015 diverse Entscheidungen über ch-direct als juristische Person, das Zukünftige Preissystem (ZPS) und den gemeinsamen Markenauftritt des öffentlichen Verkehrs gefällt. Einen Überblick über die geführten Diskussionen und einen Ausblick in die Zukunft erhalten Sie hier.
Bis 2020 soll der öffentliche Verkehr eine neue „Governance“, eine neue Entscheid-Struktur erhalten. Diese soll in drei Schritten umgesetzt werden. Zuerst soll die Geschäftsstelle des Direkten Verkehrs gestärkt und in einer zweiten Etappe die Kooperation zwischen Direktem Verkehr und Verbünden formalisiert und verbessert werden. Zuletzt soll in einem dritten Schritt eine „öV-Firma CH“, eine Fusion der Geschäftsstellen von Direktem Verkehr und Verbünden, als auch der Strategischen Organe der Verbund- und DV-Welt erfolgen.
Als erster Schritt soll die Geschäftsstelle des Direkten Verkehrs eine eigene Rechtspersönlichkeit erhalten, bisher war sie als Abteilung dem Verband öffentlicher Verkehr angegliedert. Als Rechtsform wurde der Verein gewählt. Die neue Rechtsform soll ch-direct ein grösseres Gewicht verleihen und eine gewisse Unabhängigkeit zum VöV sicherstellen. Ch-direct wird neu als juristische Person vertrags- und geschäftsfähig. Der StAD beschliesst die Gründung des Vereins per Februar 2016 und stimmt dem vorgeschlagenen Statutenentwurf bereits zu. Die Geschäftsstelle ch-direct wird aber nach wie vor eng mit dem VöV zusammenarbeiten, insbesondere was die Nutzung gemeinsamer Ressourcen betrifft (gemeinsames öV-Service-Center).
Im vergangen Jahr hat das Programm Zukünftiges Preissystem wichtige Meilensteine erreicht. Dazu gehört unter anderem die Durchführung eines Pilotversuchs mit der neuen öV-Plattform. Von August bis September 2015 wurden im Gebiet des ZVV (Zürcher Verkehrsverbund) 104 SBB-Automaten auf die NOVA-Schnittstellen umgestellt. Es wurden DV- und Verbund-Billette, City-Tickets, Tageskarten, Klassenwechsel, Monatsabonnemente und weitere Sortimente (insgesamt 162 Artikel - insgesamt rund 200‘000 Fahrausweise) über die öV-Plattform verkauft. Der Pilot verlief zufriedenstellend, die Software ist qualitativ auf einem guten Level, Prozesse müssen aber teilweise noch effizienter gestaltet werden. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der letzten Projektphase ist die Einführung des Modul-Abo, zunächst regional im Raum Nyon/Genf, ab Ende 2016 ist die schweizweite Einführung geplant.
In der vierten ZPS-Etappe steht die produktive Inbetriebnahme der neuen Systeme im Vordergrund. Zur Risikominimierung soll aber etappiert vorgegangen werden. Der Einführungsschritt 2016 umfasst die Einführung des Online-Sortiments (alle Produkte die online gekauft werden können), die neuen Sortimente (PLUS und Modul-Abo und kontingentierte Tageskarten) sowie die Anbindung erster Kanäle. In den folgenden Etappen werden das Sortiment und die Kanäle laufend ausgebaut. Der StAD hat die 4. Umsetzungsetappe inkl. der anfallenden Kosten in der Höhe von CHF 18.– Mio. genehmigt.
Im Rahmen einer Arbeitsgruppe wurde die Frage des künftigen Auftritts des Direkten Verkehrs, des Brandings diskutiert. Der SwissPass ist der neue gemeinsame Schlüssel für den öffentlichen Verkehr und die Freizeit und wird von allen Transportunternehmen, Verbünden und Freizeitpartnern gemeinsam angeboten. Damit dies in der Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden visualisiert und unterstrichen werden kann, wurde das SwissPass Gütesiegel entwickelt. Dieses soll mittelfristig die Piktogramme des öffentlichen Verkehrs ersetzen. Dieses neue Qualitätslabel im öffentlichen Verkehr soll die Integration ALLER beteiligten Transportunternehmen, Verbünde und der Freizeitpartner gegenüber den Kundinnen und Kunden betonen und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Branche stärken. Das SwissPass-Gütesiegel soll per Fahrplanwechsel 2016 möglichst breit bei allen Transportunternehmen in der Kundenkommunikation eingesetzt werden. Detailliertere Informationen folgen.