Die abgeltungsberechtigten Transportunternehmen (TU) erstellen alle zwei Jahre eine Offerte für ihre Leistungen und reichen diese bei den Bestellern (BAV, Kantone) ein. Die Eingabefrist für die Jahre 2018/19 ist im Frühjahr 2017. Damit die Transportunternehmen die Offerte erstellen können, müssen sie auch Annahmen über die zu erwartenden Erträge aus den DV-Pauschalfahrausweisen (Generalabonnement, Halbtaxabonnemente, Tageskarten, etc.) treffen. Dies haben sie bisher immer individuell gemacht.
Neu stellen ch-direct zusammen mit der SBB die Grundlagen für eine zentrale Prognose zur Verfügung. Der Prozess zur Erstellung der Offerten wird für die TU dadurch massiv vereinfacht. Der Auftrag zur zentralen Prognose wurde durch die Kommission Markt Personenverkehr (KMP) erteilt. Die KMP wird auch im Prozess der Prognoseerstellung involviert und genehmigt jeweilige Zwischenschritte. Der Prozess zur zentralen Prognose läuft wie folgt ab:
Die SBB ermittelt die erwartete Entwicklung (Wachstumsfaktoren) der Erträge zwischen 2016, 2017, 2018 und 2019 für die folgenden Fahrausweisgrupppen:
Die Basis dafür sind die Mittelfristplanung der SBB und die jährliche Sortiments-Planung im Rahmen des DV-Mandates. Die berücksichtigen Entwicklungen, Grundlagen und getroffenen Annahmen werden offen gelegt und publiziert, damit sie nachvollziehbar werden.
Die KMP wird an der Dezember-Sitzung diese Entwicklungen, Grundlagen und getroffenen Annahmen zu Kenntnis nehmen, diskutieren und eine Empfehlung abgeben.
Anschliessend berechnen ch-direct und die SBB die zu erwartenden Erträge 2017, 2018 und 2019 und verknüpfen diese mit den jeweiligen Verteilschlüsseln und grenzen sie pro Jahr ab. Das Ergebnis daraus wird in eine Tabelle integriert, welche als Prognose-Abfrage-Tool den Transportunternehmen ab Mitte Januar 2017 im Extranet von ch-direct zur Verfügung gestellt wird.
Die Erarbeitung des Detailkonzeptes für die gemeinsame zentrale Prognose wurde von einem Gremium bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Transportunternehmen, kantonalen Bestellern und dem BAV begleitet.
Die TU kann im Prognose-Abfrage-Tool mit ihrem TU-Code (wie er für die Verteilschlüssel verwendet wird) ihre zu erwartenden Erträge fürs 2017, 2018 und 2019 abfragen, überprüfen und in die Offerte 2018 / 2019 übernehmen. Im Unterschied zu anderen Unterlagen des Direkten Verkehrs ist das Prognose-Abfrage-Tool auch für Besteller (BAV und Kantone) zugänglich.
Im Prognose-Abfrage-Tool stehen die Prognosen für die ertragreichsten Fahrausweisgruppen zur Verfügung:
Die ertragsschwächeren Pauschalfahrausweise sind im Prognose-Abfrage-Tool nicht enthalten. Es wird allerdings ein durchschnittlicher Wachstumsfaktor publiziert werden, mit dem diese Erträge hochgerechnet werden können.
Nach Abschluss der Offerten 2018 / 2019 wird ch-direct zusammen mit den Prognose-Spezialisten der SBB eine Auslegeordnung der Erfahrungen vornehmen. Die KMP wird deren Ergebnisse im November 2017 diskutieren.
Die prognostizierten Erträge und das Prognose-Abfrage-Tool sind eine Dienstleistung von SBB und ch-direct. ch-direct übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und die Zuverlässigkeit der prognostizierten Daten. Wird das Instrument verwendet, haften weder die SBB noch ch-direct für die daraus resultierenden Folgen. Insbesondere wird eine Haftung für Anwendungsfehler oder technische Störungen ausgeschlossen.
Die Verwendung der so prognostizierten Erträge für die Erstellung der Offerten ist und bleibt in der Verantwortung der TU.