Das Thema „Fernbusse“ bewegt die öV-Branche. ch-direct begleitet die Aufnahme von Fernbussen im Schweizer Binnenverkehr eng und engagiert sich dafür, dass die gleiche DV-Pflicht für alle Anbieter gilt und dass das offene System öV-Schweiz beibehalten wird.
Aufgrund medialer Berichterstattung Ende 2016, u.a. einem Interview mit BAV- Direktor Peter Füglistaler, gingen von verschiedenen Fernbusunternehmen Anfragen zum Direkten Verkehr ein. Das Bundesamt für Verkehr signalisierte Offenheit bezüglich Fernverkehrsbussen im Schweizer Binnenverkehr und entsprechenden Konzessionsgesuchen. Im Rahmen von verschiedenen Gesprächen machte ch-direct das Bundesamt für Verkehr auf mögliche Risiken und Gefahren aus Sicht des Direkten Verkehrs aufmerksam, wenn neue Anbieter in den Fernverkehr eintreten würden. Die zentrale Forderung von ch-direct in den Gesprächen ist die Beibehaltung des offenen Systems öV-Schweiz sowie die Gleichbehandlung aller Fernverkehrsanbieter. Ende Mai 2017 hat das BAV seine Haltung zur Aufnahme von Fernbussen sowie die dafür einzuhaltenden Rahmenbedingungen publiziert. Wesentlicher Punkt des Schreibens ist die „DV-Pflicht“ für neue Anbieter, das heisst die Akzeptanz der Tarife 600 (allgemeiner Personentarif), 650 (Streckenabonnemente), 654 (General- und Halbtax-Bereich) und die Beschränkung der Konzessionsvergabe auf den Fernverkehr ohne Verbundtarife
Bis heute ging beim BAV die Konzessionsgesuche von einem einzigen Unternehmen ein, konkret von der „Domo Reisen und Vertriebs AG“. Sie bewerben sich um die Linien St. Gallen – Genève-Aéroport, Zürich Flughafen - Lugano und Chur - Sion. Dementsprechend gab ch-direct auch Auskunft zu den Tarifen und Vorschriften. Die Anhörungsfrist für die Konzessionsgesuche läuft bis 21. August 2017. Wie bei jedem Konzessionsantrag üblich, verfasst ch-direct eine Stellungnahme zuhanden des BAV und wird diese termingerecht einreichen.
Derzeit bereitet ch-direct zuhanden des Strategischen Ausschuss Direkter Verkehr (StAD) einen Antrag vor, mit dem Zweck, die Haltung der Branche sowie Empfehlung zum weiteren Vorgehen bezüglich der Aufnahme von neuen Anbietern in den Direkten Verkehr zu schärfen. Die DV-Integration von Domo Reisen ist nach Stand heutiger Planung kurzfristig per Fahrplanwechsel im Dezember 2017 vorgesehen.